Planst du einen Sommerurlaub mit deinem vierbeinigen Freund? Du bist nicht allein! Immer mehr lassen den Tiersitter zu Hause und nehmen Hund oder Katze einfach mit – kein Wunder, denn Länder wie Italien, Frankreich, Deutschland oder Österreich liegen nur eine Autofahrt entfernt. Ob See, Berge oder Strand: Reisen mit Haustieren liegt im Trend. Damit eure Ferien stressfrei und sicher verlaufen, solltest du ein paar wichtige Dinge beachten.
1. Haustierpass: Ohne geht nichts
Wenn du als in der Schweiz wohnhafte Person mit deinem Hund oder deiner Katze in ein EU-Land reist, brauchst du einen EU-Heimtierausweis. Dieser wird von deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt in der Schweiz ausgestellt und enthält:
• Einen Mikrochipnachweis (muss ISO 11784/11785 entsprechen)
• Eine gültige Tollwutimpfung (siehe Punkt 2!)
Die Schweiz gehört zwar nicht zur EU, wird aber im Rahmen der Heimtierregelung wie ein EU-Land behandelt – dein Schweizer Heimtierausweis ist also für die Einreise in alle EU-Mitgliedstaaten gültig.
2. Tollwutimpfung: Frühzeitig planen!
Die Tollwutimpfung ist das wichtigste Einreisedokument für dein Tier.
• Die Erstimpfung (oder eine Impfung nach abgelaufenem Schutz) muss mindestens 21 Tage vor der Reise erfolgt sein.
• Die Impfung muss zum Zeitpunkt der Reise noch gültig sein – überprüfe das Datum im Heimtierausweis!
• Sie muss von einer Tierärztin oder einem Tierarzt offiziell im Ausweis eingetragen worden sein.
Wenn dein Tier noch nie gegen Tollwut geimpft wurde oder du unsicher bist, ob der Schutz noch besteht, kümmere dich spätestens einen Monat vor der Reise darum. Ohne gültige Tollwutimpfung darf dein Tier nicht in die EU einreisen – oder es wird unter Umständen in Quarantäne genommen.
3. Grenzkontrollen: Besser vorbereitet sein
Auch wenn es innerhalb des Schengenraums meist keine Personenkontrollen gibt, kann es bei Tieren zu Stichproben kommen. Daher gilt:
• Heimtierausweis immer griffbereit haben
• Tier gut gesichert transportieren (Transportbox)
• Bei Flug- oder Schiffsreisen ggf. zusätzliche Unterlagen bereithalten
4. Zecken- und Bandwurmprophylaxe: Länderspezifisch
Einige Länder fordern zusätzliche Behandlungen:
Finnland, Irland, Malta und Norwegen (zwar nicht EU, aber wichtig): Hier ist eine Behandlung gegen den Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) 24–120 Stunden vor Einreise Pflicht.
Auch wenn es kein Muss ist: Ein guter Zeckenschutz ist im Sommer sehr zu empfehlen – in ganz Europa sind Zecken und andere Vektoren aktiv.
5. Unterkunft: Wirklich tierfreundlich?
„Haustierfreundlich“ kann vieles bedeuten. Prüfe deshalb vor der Buchung:
• Ob bestimmte Größen oder Hunderassen ausgeschlossen sind
• Ob Leinenpflicht besteht
• Und ob Zusatzkosten anfallen
6. Hitzeschutz: Sommer kann gefährlich werden
Gerade in südlichen Ländern kann die Hitze im Sommer für Tiere schnell lebensgefährlich werden:
• Niemals im Auto lassen – auch nicht für wenige Minuten!
• Spaziergänge nur in den kühlen Morgen- oder Abendstunden
• Immer genügend Wasser und Schatten anbieten
• Kühlmatten oder Kühlwesten für empfindliche Hunde einpacken
7. Notfallplanung: Für den Fall der Fälle
Falls doch einmal etwas passiert:
• Informiere dich im Voraus über Tierärzte in deiner Feriendestination
• Notfallnummern abspeichern (in manchen Ländern gibt es 24h-Dienste)
• Notfallmedikamente mitbringen
• Mikrochipdaten mit aktueller Telefonnummer bei einer Online-Datenbank registrieren (z. B. AMICUS oder ANIS)